Die Probenverjüngung ist ein wichtiger Schritt bei der Probenahme nach LAGA PN 98. Das Hauptziel der Probenverjüngung besteht darin, die ursprünglich entnommene Probenmenge so zu reduzieren, dass:
- Die resultierende Probe weiterhin repräsentativ für das gesamte Abfallmaterial ist.
- Die Probenmenge für die Laboranalyse geeignet und praktisch handhabbar ist.
Die korrekte Durchführung der Probenverjüngung ist entscheidend für die Zuverlässigkeit der Abfalluntersuchung. Sie ermöglicht es, aussagekräftige Analyseergebnisse zu erhalten, die für die Entscheidung über die weitere Behandlung oder Entsorgung des Abfalls maßgeblich sind.
Was ist die Probenverjüngung und warum ist sie notwendig?
Probenverjüngung bezeichnet den Prozess, bei dem aus einer großen Menge an Material eine kleinere, repräsentative Probe entnommen wird. Unter anderem bei der Analyse von Abfällen ist dieser Schritt entscheidend, um die Proben so zu verkleinern, dass sie sowohl die Zusammensetzung als auch die Eigenschaften des gesamten Materials widerspiegeln.
Die Notwendigkeit dieser Methode ergibt sich aus der Tatsache, dass es in vielen Fällen unpraktisch oder unmöglich ist, mit der gesamten Menge an Material zu arbeiten. Stattdessen wird eine repräsentative Teilprobe entnommen, die mit hoher Genauigkeit die Eigenschaften der gesamten Probe wiedergibt.
Wie funktioniert die Probenverjüngung nach LAGA PN 98?
1. Homogenisierung der Probe
Bevor mit der eigentlichen Verjüngung begonnen werden kann, muss die gesamte Probe gut gemischt werden. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Teile der Probe homogene Eigenschaften aufweisen. Je nach Materialart kann dies durch Schütteln, Mischen oder Zerkleinern der Probe erfolgen.
2. Entnahme der Teilprobe
Nach der gründlichen Mischung wird eine Teilprobe entnommen. Diese sollte idealerweise so entnommen werden, dass sie die gleiche Zusammensetzung wie das gesamte Material aufweist. Wenn keine Riffel- oder Rotationsteiler aufgrund der Größe oder den Materialeigenschaften zur Verfügung stehen, bietet sich eine manuelle Probenverjüngung an. Die Verjüngung kann auf verschiedene Arten erfolgen, daher stellen wir Ihnen hier exemplarisch zwei Varianten ausführlich vor:
☛ Aufkegeln und Vierteln mittels Probenkreuz
- Das gesamte Material wird auf einer sauberen, ebenen Fläche ausgebreitet.
- Anschließend wird die Probe in Form eines Kreuzes aufgeteilt.
- Zwei sich gegenüberliegende Viertel des Kreuzes werden entfernt, während die anderen beiden übrig bleiben.
- Die verbleibenden Viertel werden erneut gemischt, und der Vorgang wird bei Bedarf wiederholt, bis die gewünschte Probengröße erreicht ist.
☛ Fraktionierendes Schaufeln
- Das Probenmaterial wird auf einer glatten Fläche gleichmäßig verteilt.
- Nun wird schaufelweise Material entnommen. Dabei sollte der Entnahmevorgang systematisch erfolgen: Eine Schaufel voll Material wird entnommen und zu der Teilprobe hinzugefügt. Dieser Vorgang wird wiederholt, wobei jede entnommene Schaufel immer der gleichen Teilprobe zugeführt wird.
- Der Prozess wird reihum fortgesetzt, bis die gesamte Materialmenge aufgebraucht ist. Wichtig dabei ist, dass die Entnahme regelmäßig und gleichmäßig erfolgt, um eine homogene Mischung zu gewährleisten.
- Nachdem die Probenmenge in gleich große Portionen aufgeteilt wurde, ist es entscheidend, dass jede Teilprobe die notwendige Endprobenmenge enthält. Dies stellt sicher, dass jede Probe repräsentativ für das gesamte Material ist und die spätere Analyse verlässliche Ergebnisse liefert.
FAQ – Probenverjüngung nach LAGA PN 98
Die Anzahl der Teilproben, die Sie entnehmen sollten, hängt von der Gesamtmenge des Materials und seiner Homogenität ab. In der Regel sollten Sie mindestens 10 bis 15 Entnahmen vornehmen, um eine gute Repräsentativität zu erreichen. Wenn das Material stark variabel oder heterogen ist, sind mehr Entnahmen erforderlich, um ein genaues Bild der Gesamtzusammensetzung zu erhalten.
Nicht immer, aber oft ist es ratsam. Wenn die Probe sofort auf die gewünschte Endmenge reduziert wurde und keine sichtbaren Unterschiede im Material bestehen, kann die Analyse auch ohne zusätzliches Homogenisieren durchgeführt werden. In vielen Fällen, besonders bei sehr heterogenem Material, ist es jedoch wichtig, nach der Probenverjüngung eine Homogenisierung durchzuführen, um die Genauigkeit der Analyse zu erhöhen
Haben Sie eine Frage zur Probenverjüngung, welche unser Artikel nicht beantwortet? Lassen Sie es uns wissen, unser Team hilft Ihnen gerne!
Hier erhalten Sie hilfreiche Informationen rund um die Probennahme nach LAGA PN 98:
Mindestanzahl an Bodenproben
Volumenbestimmung von Haufwerken
Werkzeug für die Probenahme nach LAGA PN 98
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Umsetzung der EBV im Vollzug und in der Praxis
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